So, 02. Oktober 2011 04:08 - 11:00 Uhr

Gebäudebrand

Bericht Bilder Feuer Alarm

Nonnenrain

TLF, HLF, MTF

Alarmiert zu Kellerbrand Klausenerstraße, eingesetzt Kellerbrand Nonnenrain.

 

 

Quelle (auch für 2 Bilder): Thüringer Allgemeine Online

In der Nacht zum Sonntag brach die Feuerwehr zu einem Großeinsatz in Daberstedt auf, wo Unbekannte offenbar Feuer in zwei Häusern legten. Beherzte Mieter hatten den Notruf alarmiert und verhinderten somit eine Katastrophe. Erfurt/Daberstedt. Ganz anders als erhofft verlief das Feiertagswochenende für mehrere Dutzend Erfurter im Stadtteil Daberstedt. Zwei Mehrfamilienhäuser wurden in der Nacht zum Sonntag offenbar Opfer von Brandstiftern, die Feuer in zwei Kellern legten. "Wir gehen von Vorsatz aus", bestätigte die Erfurter Polizei mit Verweis auf die nahe beieinander liegenden Brandorte. Andreas Kroggel bemerkte kurz vor vier Uhr als erster den Brand im Keller des Hauses am Nonnenrain 22. Seine Wohnung liegt direkt darüber. Als er die Tür öffnete, waberte dichter Qualm durch das Treppenhaus. "Der Strom war schon weg. Ich schrie ins Treppenhaus Feuer, Feuer, wählte auf dem Handy den Notruf, holte die Kinder ins Freie." Die Feuerwehr sei sehr schnell gekommen. "Doch mir kam es wie eine Unendlichkeit vor." Glücklicherweise hätten alle Wohnungen Balkone, ergänzt ein Nachbar, darauf hätten sich alle geflüchtet, da durch das Treppenhaus kein Durchkommen mehr gewesen sei. Neben der Berufsfeuerwehr wurden die Freiwilligen Wehren Dittelstedt und Büßleben alarmiert. 14 Mieter wurden über die Drehleiter gerettet, zwei mit Fluchthauben durch das Haus gebracht. Sehr schnell wurde ein Bus der EVAG organisiert, in dem sich die Evakuierten aufhalten konnten. Doch auch 300 Meter Luftlinie herrschte helle Aufregung, auch in der Klausener Straße brannte ein Keller. Hier reagierten Pedro Schubert und Stefan Albert sofort. "Ich bin Fernfahrer, werde immer zeitig wach", so Pedro Schubert. Er roch das Feuer, hörte den Knall von explodierenden Feuerwerkskörpern, die in dem angezündeten Keller gelagert hatten, sah den Qualm. Gemeinsam mit seinem Nachbarn Stefan Albert weckte er Mieter auf, brachte Menschen vor das Haus. Neben der Berufsfeuerwehr waren hier sofort die Freiwilligen Wehren Melchendorf und Ilversgehofen zur Stelle. "Im Haus leben auch mehrere Kinder. Unglaublich, was hätte passieren können", sagt Pedro Schubert am Sonntagmittag kopfschüttelnd. Der Keller komplett verrußt, durchdringender Brand-Gestank in allen Wohnungen und vor dem Haus, obwohl die Feuerwehr die Wohnungen wieder freigab. Sauer sind die Mieter auf ihre Hausverwaltung. Sie sei seit Monaten mehrfach auf die nicht schließende Eingangstür hingewiesen worden, sagen sie. Der Umstand hätte es den Tätern sicher leichter gemacht. Hier wie auch im Nonnenrain liegen Gasleitungen unweit des Brandherdes. "Unser Haus wäre einige Minuten später hochgegangen, hat mir ein Techniker bestätigt. " Andreas Kroggel ist noch immer fassungslos über die Brandstifter, die viele Menschenleben riskierten. Am Sonntagmittag qualmte es immer noch im Keller unter seiner Wohnung, die Feuerwehr kontrollierte alle paar Stunden die Temperatur und er bangte um die Fußbodenbeläge. Sein Kleiner fand den nächtlichen Feuerwehreinsatz aufregend, seine Große aber war schwer geschockt. Die meisten Mieter kamen über das Wochenende bei Bekannten unter. Die vom Feuer Betroffenen lobten den schnellen und effektiven Einsatz der Einsatzkräfte. Den durchdringenden Gestank aus Möbeln und Kleidung werden sie nicht so schnell beseitigen können. Und auch nicht die Angst und Verstörung. Alle hoffen, dass die Täter gefasst werden. Am Dienstag will die Erfurter Kripo detaillierte Brandort-Untersuchungen vornehmen.